Unser Lieschen und die Prinzessinnen von Oana

Manchmal könnte man einfach nur noch die Decke über den Kopf ziehen, als hätten wir die letzten Tage nicht schon genug mit Trauer und Aufregung zu tun gehabt… Aber wer mich kennt weiß, dass das keine Option für mich ist, es muss immer weiter gehen, so traurig es auch für uns alle ist, es gibt auch kleine Wunder, die es immer wieder lebenswert machen und an denen man auch immer festhalten sollte.

In Erinnerung an unser liebes Lieschen: Ihr erinnert Euch: noch im September 2020 hat sie eine Notkastration und die darauffolgende Sepsis tapfer ertragen, schon damals kämpften wir wochenlang um ihr Leben.

Gestern um 12.30 Uhr ist Lieschen in meinen Armen eingeschlafen.



Bei einem Spaziergang am 10.06.2021 kam sie nicht wie gewohnt ins Auto und stürzte. Als ich ihr helfen wollte, stellte ich eine Verdickung an der Gesäugeleiste fest.

Ich bin direkt zum Doc gefahren. Er meinte, durch unsere Welpen den V- und W- Wurf schien sie wohl eine Mastitis bekommen zu haben. Das wäre sehr außergewöhnlich für eine kastrierte Hündin, zumal auch nur einseitig und sie bekam sofort etwas Schmerzstillendes, Abschwellendes und natürlich Antibiotika.

Sie fraß, nahm die Medikamente, ging weiter spazieren. Am 15.6. stellte ich Blutflecken fest, wo sie gelegen hatte und merkte, dass das Gesäuge tief dunkelrot und schwarz wurde und immer noch verhärtet. Es ist nicht abschließend klar, ob es nicht doch vielleicht doch ein Tumor war. Die Untersuchungsergebnisse sind leider noch nicht da, es wurde eine Biopsie gemacht, die verherrende Folgen hatte, denn die kleine Einstichstelle hörte nicht mehr auf zu bluten.
Es wurde getackert, immer wieder lief das Blut, sie hatte schlimme Gerinnungsstörungen.
Bis in die Nacht versuchte versuchten Rainer und ich alles, um die Blutung zu stillen. Endlich sollte es aufhören, ich hatte Pflasterspray genommen.

Dann legte sie sich in den Flur wie immer zur Nachtzeit und wieder lief es. Nachdem ich es doch zum Stillstand brachte, ging ich um 23.40 Uhr nach oben.
Am nächsten Morgen lag sie noch immer dort, aber rund herum viel Blut, die Wunde schien wieder aufgegangen zu sein.
Sie begrüßte mich nicht wie sonst, verweigerte ihre Tabletten mit Leberwurst, da ahnte ich schon, dass es nicht gut ausgeht. Sie kam dann noch einmal in das Eßzimmer und fiel auf die Seite. Es war nicht der Blutverlust, laut TA, sondern eher die Sepsis, die dem Körper zu schaffen machte, wie damals schon. Der Doc war fast 2 Stunden hier, gab noch viele Medikamente, Schmerzmittel andere Antibiose und vor allem Infusionen, es wurde nicht besser. Um 10.00 Uhr, da sich der Zustand nicht stabilisierte fragte ich an, ob es nicht besser wäre sie gehen zu lassen, damit sie nicht weiter leiden muss…

Der Doc meinte, nein sie ist bereits im Dilirium, sie bekommt nichts mehr mit, sie hat auch keine Schmerzen. Es gebe noch einen Funken Hoffnung, den sollten wir ihr geben. Ich glaubte einfach nicht daran, es war wie bei Fernando und ich sollte Recht behalten, 2 1/2 Stunden später machte sie die letzten Atemzüge in meinen Armen…..


Als wir in der Nacht, nachdem wir Lieschens Blutung stillen konnten nach oben gingen, wollte ich Oana mit nehmen, sie stand kurz vor der Geburt (der Temperatur nach), wir wussten, dass es zwei Welpen sind und wir waren wirklich die ganze Zeit damit beschäftigt, Lieschens Blut zu stoppen.
Unter der Treppe hat Oana immer gerne nachts und auch tagsüber geschlafen, dort liegt ein kleines Körbchen. Als ich sie rief, kam sie nicht, was sehr ungewöhnlich ist und als ich das Körbchen vorzog lag da bereits ihr erstes Baby drin. Obwohl wir dachten, dass es durch die Größe der Welpen zu einem evtl. Kaiserschnitt kommen könnte, hat sie das ohne unsere Hilfe ganz still und ruhig selbst gemacht, obwohl wir ganz dicht bei ihr waren ohne einen einzigen Muckser, auch das Baby. Das war für mich ein kleines Wunder.

Oben um 0.12 Uhr bekam sie dann ihre zweite Tochter, mit etwas Problemchen, denn da musste ich etwas Hand anlegen und die Kleine atmete schlechter, aber erholte sich recht bald.
Trotz der Trauer, die nun diese schönen Ereignisse überschatten, bin ich dankbar, dass alles so reibungslos mit Oanas Prinzessinnen klappte. Oana macht das ganz prima, sie ist eine Bilderbuchmami, wer hätte das bei dem kleinen Wildfang gedacht?




 

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