Update 04.09.23: Es gibt wieder Nachrichten…
Es ist eine sehr schlimme Zeit, die wir jetzt durchmachen, seit Wochen bekommt sie das Insulin „ProZinc“ und irgendwie bekommen wir die schlimmen und hohen Werte des Blutzuckers nicht mehr runter.
In meiner völligen Verzweiflung rief ich am Samstag unseren Dr. Finkenauer an, ob er mir nicht helfen kann, da ich erst für den 25. September einen Termin in der Tierklinik Hofheim bei einem Internisten bekommen konnte. Zwei der bereits behandelten Tierärzte konnten Luna nicht mehr weiter helfen, sie wussten nicht mehr, was sie noch machen sollten, der eine meinte, mehr Insulin und der nächste weniger…. Gab man weniger, schossen die Werte in die Höhe, bei mehr, gingen sie auch nicht wirklich richtig runter…

Dr. Finkenauer kennt sich wohl mit Diabetes aus und heute am 4. September stellte ich Luna in seiner Praxis vor. Ich hatte bereits den Morgenurin dabei, der massiv mit Blut und Glukose bestückt war (ich hatte bereits selbst gestickst) und auch Ketone und Proteine bereits enthielt, aber nicht so arg. Nun hatte ich die allergrößte Sorge, dass nun die Organe uns bei der Gesundung von Luna einen Strich durch die Rechnung machen.

Er (und auch Jessy (TMFA) waren geschockt, wie lange Luna schon das Insulin bekam und keiner mal auf die Idee kam, das Insulin zu wechseln bis auf Frau Dr. Braus, die mir das heute morgen auch schrieb, das man mal darüber nachdenken sollte, das Insulin zu wechseln.
Die Werte waren konstant mittlerweile bei „Hi“ oder zwischen 460-500 mg/dl. -Ab 500 misst das Gerät nicht mehr. Luna trägt weiterhin den FreeStyle Libre, ich teste aber parallel auch noch mit einem anderen Glukometer, denn auch der FreeStyle Libre kann nach einer gewissen Zeit beim Tier auch mit der Wirkung nachlassen und hält leider keine 14 Tage.

Der Morgenurin wurde untersucht, gleichzeitig wird dieser jetzt noch wegen eines Antibiogramms zu Laboklin geschickt, damit man den Keim richtig behandeln kann.

Dann wurde von Jessy Blut genommen und es wurde nach den Organen geschaut in wiefern diese bereits geschädigt sind. Dann kam die erlösende Nachricht, dass die Bauchspeicheldrüse, die Leber und Niere immer noch sehr gute Werte hätten.

Als nächstes wurde besprochen, das Insulin zu wechseln. Sie bekommt jetzt das „eigentlich übliche“ Caninsulin, welches ich ab heute Abend schon spritzen sollte, in der gleichen Menge erstmal wie das andere.
Ja was soll ich schreiben, heute um 18.30 Uhr bekam sie es direkt nach dem Füttern gespritzt und bereits 2 Stunden später kommen wir in Werte von 350-er Bereichen. Ich bin fassungslos, wie schnell die Maus darauf reagiert. Warum kam keiner die ganze Zeit mal auf die Idee der anderen Ärzte, dass das Insulin vielleicht nicht greifen kann?

Es ist ja eine massiver Eingriff in die Organe, wenn ein Hund solange schon so hohe Blutzuckerwert „ertragen“ muss, ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viel Sorgen wir um die Maus hatten, obwohl sie die OP´s alle so gut weggesteckt hat.
Selbst Rainer schubste mich vorhin an, wie die Werte runtergingen, wir können das fast nicht glauben.
Ja ich hatte gestern und heute schon ziemlich abgebaut, nun bin ich wieder soweit, dass ich hoffe und dass wir unsere Maus mal auf normale Werte hin bekommen. natürlich erwarte ich keine Wunder und es muss sich alles einspielen, aber diese „HI-Werte“ die man nicht messen kann, egal mit welchem Glukometer, können einem wirklich große Sorgen machen. Keiner hat eine Ahnung was „Hi“ bedeutet, ist es der Wert um 505 oder mittlerweile im 1000er Bereich oder noch höher:::

Drück uns alle die Daumen, dass auch der letzte Teil endlich Ruhe findet und die Luna Äuglein sehen immer noch so toll aus, ich hoffe, am 13.September sieht es die Oberärztin Frau Dr. Braus auch immer noch so und wir können den Doppelkragen unserer Maus endlich abnehmen.
Die Medikamente konnten zum geringen Teil schon abgesetzt werden, einige muss sie noch weiter nehmen.
Hinzu kommt jetzt nochmal das Amoxiclav, bis wir die Ergebnisse von Laboklin bekommen, da Luna bereits Probleme mit dem Wasserlassen bekam. Klar wer eine Blasenentzündung mal hatte, weiß, dass das nicht angenehm ist.

Ich halte Euch weiterhin auf dem Laufenden!

Der Beginn: Es war der Morgen, an dem alles anders war. Luna schaut mich an, nachdem ich meinen Hunden Karotten geben wollte und plötzlich schimmerte es in beiden Augen etwas bläulich.
Nur jeweils ein Punkt, aber irgendwie nicht normal.

Das Surfen im Internet brachte zum Vorschein, dass dies ein beginnender Katarakt sein könnte, allerdings käme das schon häufiger bei Hunden ab 6 Jahre vor.
Gut Luna ist 5 Jahre, Happy, Ihre Mami, Iannis, ihr Papi, Inja, ihre Omi, die Ur-Omi Diddi, nur unser Engelchen, ihre Ur-Ur-Omi begann mit etwa 14 Jahren, etwas bläulich zu schimmern in den Augen, das wäre aber ein Alterskatarakt, etwas ganz was anderes wie diese Erkrankung.
Die ganzen Geschwister, keiner hatte das bisher, sehr sonderbar…..

Also machte ich einen Termin beim Augenarzt aus, der leider erst 1 ½ Wochen später war, eine viel zu lange Zeit, wie sich später herausstellte.
Im Internet fand ich dann noch einen Beitrag (gottseidank) in dem stand, dass dies auch durch Diabetes möglich sein könnte, dass der Hund einen Katarakt entwickeln kann.

Der Tag der Untersuchung kam, es war der 21. Juli 23 um 14.00 Uhr. Bis dahin waren die Augen schon fast vollständig blau ausgefüllt. Ja so wie ich es bereits recherchiert hatte, sie ist an beiden Augen mit einem erworbenen Katarakt erkrankt. Die erste Diagnose hieß, da kann man leider nichts machen, Frau Brömme.
Ich fragte dann, woher sowas kommen kann, alle genetische Vorfahren haben damit nie etwas zu tun gehabt, ich habe die DOK Untersuchungen machen lassen, da war damals alles tippitoppi, nun sowas. Die Ärtzin meinte, es ist nichts Genetisches, das kann viele Gründe haben. Daraufhin fragte ich, ob es evtl. einen Zusammenhaben mit Diabetes sein könnte?

Sie meinte dann, ja trinkt der Hund denn viel? Ich so nööö nicht mehr oder weniger als die anderen (zu diesem Zeitpunkt haben alle Hunde mehr getrunken, es war sehr warm draußen)
Ok, aber ich finde, sie frisst irgendwie viel mehr als sonst, steht häufiger am Napf, sonst hat sie nur einmal gefressen, nun geht sie mindestens dreimal an den Napf.

Ok, sagte die Ärztin, wie machen mal ein geriatrisches Profil und schauen auch direkt nach dem Zuckerwerten im Labor.
Parallel machte ich einen Termin für die Kastration von Luna aus, der Termin wurde auf den 26. Juli gelegt, da für mich klar war, dass sie keinesfalls mehr Welpen bekommen sollte. Jeder weiß, der mich kennt, bei mir bekommen ausschließlich nur gesunde Hunde Welpen.

Das Wochenende verging und am 25. Juli bekam ich die niederschmetternde Nachricht, dass Luna hochgradig an Diabetes erkrankt ist. Es gäbe eine Form von Progesterondiabetes (noch nie zuvor davon gehört..), die auch rasendschnell den Hund blind macht (innerhalb von 14 Tagen!).

Ja das stellte ich auch sehr schnell fest, denn das Welpengehege, dass wir für die kleinen Drachenkinder aufgestellt hatten, sah sie nicht mehr und rannte voll dagegen. Alles was sie nicht „normalerweise“ um sich herum hatte, wurde zum Hindernis.
Besonders auch beim Spaziergang oder beim Tierarztbesuch stellt man fest, dass sie mittlerweile nichts mehr sah. (Klar völlig ungewohnte Umgebung)

Luna litt sehr darunter, dass sie so plötzlich gar nichts mehr sehen konnte, es brach mir das Herz. Und dann noch die Diabetes, keine Ahnung von nix diesbezüglich. Wie soll ich das jetzt bitte schön schaffen? 13 kleine süße Drachenkinder hier, einen blinden Hund mit Diabetes und mein Mann bei Finja, die ja nach der erneuten Kreuzband-OP (am selben Bein und Kreuzband!) nicht ins Rudel konnte und deshalb Rainer auswärts lebte.

Die Ärztin meinte, der Hund muss umgehend kastriert werden, denn der Antagonist von Insulin ist u. a. Progesteron und vielleicht könnte der Hund nach der Kastration wieder gesund werden. Ja sagte ich die OP ist direkt morgen, aber kann der Hund denn bei so schlechten Leber- und Bauchspeicheldrüsen- und Zuckerwerten überhaupt operiert werden?

Die Ärztin meinte, es ist die einzige Chance für sie in der Hoffnung, dass sie mit der Progesterondiabetes richtig liegt und sie würde es versuchen.

Ok am nächsten Morgen waren wir pünktlich in der Klinik, mit den Gedanken, ob Luna diese OP überhaupt schaffen wird. Die Ärztin sah mir meine Gedanken an, sie meinte, bisher ist hier bei sowas noch keiner auf der Strecke geblieben.
Voller Hoffnung wartete ich geduldig im Wartezimmer auf mein Mädchen.
Sie kam, alles ist gut verlaufen, sie jammerte sehr viel (das war mir egal, Hauptsache sie lebt!)
Dann kam das, was mich erst mal total überforderte. Lanzetten, Blutzuckermessgerät, Blut immer aus der Ohrmuschel, richtig Insulin spritzen, Test mit Kochsalzlösung, Insulin muss gekühlt werden, Heilungsprobleme durch den Zucker, Futterumstellung etc.

Ich war völlig gestresst, schob erst mal alles zur Seite und dachte, irgendwie müssen wir das schaffen, aber jetzt muss ich erst mal mich um die Maus kümmern.

Zuhause angekommen versuchte ich mich an dem ersten Test zum Zuckermessen, die Temperaturen waren draußen eh schon so hoch, aber das setzte mir noch mal ordentlich Schweißperlen aufs Gesicht. Stechen mit Lanzetten, der Hund total unruhig, und das Messgerät sagte nur „Error“. Bis zu 5 x der Versuch, immer „Error“ und ich dachte nur man bin ich zu blöd das mal hinzubekommen???

Ich war total verzweifelt, gut das Rainer an dem Morgen hier nach den Welpen schaute.
Er las sich alles in Ruhe durch und meinte, der Teststreifen muss sich erst mit Blut langsam füllen und du musst innerhalb der 5 sek. wieder vom Blut weg.
Ok, dann mal los, dachte ich…

Oh nein, nun zeigte der Teststreifen „HI“ an. In dem Beipackzettel stand drin, sofort den Tierarzt konsultieren, denn der Hund könnte ins Koma fallen.
Also wieder in der Tierklinik angerufen, natürlich in der Warteschleife, was sonst, mir lief nur noch die Brühe so runter.
Nein, sagte die Ärztin alles gut, ihr Hund ist schwer zuckerkrank, da werden die Werte häufiger „HI“ zeigen. Ok, dann ist es ja gut, dachte ich….

Thema Futter, die Ärztin gab mir einen Tipp „Katzendiabetes.de“ online nachzuschauen, aber Luna brauchte ja Futter, also dachte ich besorgst Du dir Diabetikerfutter und Vet-Concept hatte mein anderer Tierarzt, also besorgte das Sven noch und damit war ich da auch save.

Gottseidank sollten wir am nächsten Tag noch mal zur Kontrolle kommen, da sah man schon, dass es zusätzliche Probleme gab, die Naht sah gut aus, aber auf das Pflaster hat sie total reagiert. Also Pflaster ab, sie hatte eh ihr Trikot an, und immer schön eine Salbe drauf.

Ok, machen wir, kein Problem, das sollte das Geringste sein… Ich tat mich sehr schwer und nicht nur ich mit dem Blutzuckermessen, denn ich sollte alle Stunde Blutzuckerwert messen, Luna fand das überhaupt nicht toll.  Am nächsten Morgen startete ich dann mit dem Insulin, ich sollte ihr 9 IE spritzen und es sollte ja gekühlt werden das Insulin. Ich fragte auch noch extra am Tag der Kastrations-OP, ob ich das aufwärmen soll, nein, das müsste man nicht unbedingt.

Bis ich mich erst mal traute, der Maus das unter die Haut zu spritzen, besonders da sie nicht stillhielt… Luna schrie auf, ich dachte, was ist denn jetzt wieder los?

Ich habe mich wirklich ziemlich dämlich angestellt, wenn ich so zurückblicke, aber jeder Anfang ist echt schwer, besonders wenn man seinem Hund ja nicht weh tun will.
Wie oft ich mich danach noch an der blöden Nadel gestochen habe, brauch ich keinem zu erzählen 😉

Die Rettung nahte: Mein Bruderherz, er lebt hier nicht um die Ecke, aber er hat mir und Luna als Doktor auf jeden Fall viel über das Telefon geholfen: „Auf jeden Fall die Spritze anwärmen, denn kaltes Insulin tut ordentlich weh“. Oh mein Gott, mein armes Schätzchen 

Dann ging es etwas einfacher, aber das immer wieder ins Ohr stechen fand Luna echt Mist.

Am nächsten Tag wunderte ich mich, dass in einem Auge die Nickhaut bei Luna vorfiel. Was ist das nun wieder? Ich bei der Tierklinik angerufen, ja bitte vorbeikommen!

Die Augenärztin schaute noch zusätzlich zur normalen Ärztin drüber und sie meinten beide: „ein Hornersyndrom“. Aha! Schon wieder was, was mir in all meinen Zuchtjahren noch nie begegnet ist. Es würde wieder von alleine weggehen, das bräuchte seine Zeit. Sie hätte sich wohl stark gestoßen. (ja das hatte sie sich mehrmals ordentlich)
Zwischendrin wurde ich gefragt, was denn er Zucker macht, ich sagte, da steht immer nur „HI“, was die Ärztin allerdings nicht gut fand (ich auch nicht)

Hätte ich nur mal auf die OP-Narbe noch mal schauen lassen, mittlerweile war die feuerrot, anscheinend schien sie die Salbe überhaupt nicht zu vertragen.
Aber egal, ich hab meine Multilind-Salbe drauf gemacht und ruck zuck wurde das immer besser, bis auf eine Stelle die sich sehr infiziert hatte, die brauchte einfach etwas mehr Zeit.
Ich habe hier drei Trikots und ich nahm den Tipp der Ärztin, eine Einlage in das Trikot einzulegen dankend an.

Keine zwei Tage später haben sie mich schon wieder gesehen, diesmal waren bei beiden Augen die Nickhaut vorgefallen. Ich also wieder hin, daraufhin meinte die Augenärztin, ich solle unbedingt in der Tierklinik Hofheim vorsprechen und evtl. die Möglichkeit einer Katarakt-OP zumindest an einem Auge vornehmen lassen. Was für ein Glück sagte sie das!!!!! Der Nickhautvorfall hatte nämlich ganz andere Gründe!

Die Fäden an der Kastrationsnarbe wurden gezogen, dies hat keine Probleme gemacht, die andere Stelle sibberte noch etwas, aber deutlich besser und die Haut war auch längst nicht mehr feuerrot.

Am 09.08.23 um 15.00 Uhr bekam ich einen Termin bei der Tierklink Hofheim, Luna untersuchte die Oberärztin Dr. Braus, die mir von der Augenärztin Dr. Weber wärmstens empfohlen wurde. Sie nahm sich unglaublich viel Zeit und erklärte mir alles sehr genau und meinte, nein das ist keine Horner-Syndrom, der Hund hat eine sehr schwere Uveitis und die Katarakt-Diagnose ist natürlich korrekt, aber mit diesen Zuckerwerten und der schweren Entzündung können wir auf gar keinen Fall operieren.

Sie gab mir kortisonhaltige Augentropfen gegen die Entzündung mit (die allerdings auch noch den Blutzucker hoch jagen) , erklärte mir, dass ich mir darüber im Klaren sein muss, dass ich nach der OP dann einen Intensivpatienten vor mir habe, der rund um die Uhr mehrere Augentropen und Medikamente, teils stündlich bekommen muss. Ok, ich sagte, ich bin alleine hier daheim, mit 7 anderen Hunden, habe gerade 13 Welpen. Mein Mann wäre immer noch ausgezogen zu meinem Sohn, beim anderen operierten Hund wäre, aber ich würde das schon irgendwie schaffen. (hoffentlich)

Sie sagte nix weiter dazu aber, sie könnte mir den OP-Termin für den 22.08.23 anbieten, sie kann aber keinerlei Garantie für die OP geben, ob der Hund danach wieder sehen kann, denn durch den hohen Zuckerwert, wären beide Augen schon sehr geschwollen und die Linsenkapseln sind kurz vor dem Reißen, sie hofft, dass sie dem Druck noch standhalten. Eine Woche früher zu operieren wäre besser, aber wegen der Entzündung ein zu großes Risiko auch wegen dem Zuckerwert zusätzlich.
Alles würde man dann genau am Tag der OP über Ultraschall sehen, wie weit man die Augen noch retten kann und eine OP überhaupt Sinn machen würde.

Nun ja, hopp oder dopp, die OP an beiden Augen ohne Nachsorge und Medikamente wären dann etwa mehr als 5000,- €, ich wollte Luna die Chance geben. Sie meinte auch, wir sollten unbedingt den Zucker noch vor der OP in den Griff bekommen.

Ja das war ein Problem, was sich aber nicht lösen lies, also stöberte ich nochmal die ganzen Diabeteshundeseiten hoch und runter. Ich erfuhr erneut von dem NfE-Rechner, da stöberte ich weiter, was ein Hund so mit Diabetes bekommen sollte an Wert. Dieser sollte unter 15 % liegen. Als ich dann das vorliegende Futter eingab, lag ich bei 43 % NfE-Wert. Und das soll ein Diabetikerfutter sein??? Das ist doch die reinste Verarsche, dachte ich in diesem Moment.

Ich schaute und siehe da, mein normales Futter, was meine Hunde als Trockenfutter erhalten, dort gibt es Dosen mit einem NfE-Wert von 3,68 – 7,27 % und auch 10 % und das ist kein Diabetikerfutter! Also das erst mal bestellt.

Da ich ja auch zur Nachkontrolle in einer anderen Klinik mit Finja musste, sprach ich dort nochmal den Arzt an. Zufällig war seine Kollegin mit Diabetes beim Hund auf jeden Fall gut informiert und empfahl mir erstmal den FreeStyleLibre unbedingt setzen zu lassen, dies hatte mir auch die andere Tierklinik empfohlen, den zu kaufen, nur mit dem Setzen war das natürlich für mich Neuland. Sie sagte, das macht sie, das wäre kein Problem.

Also den FreeStyleLibre bestellt, den kann man nirgends sonst kaufen! Und Frau Dr. Braus war total begeistert, denn dann könnten sie ja während der OP genau auf die Kurve schauen, wie es dem Hund geht und müsste auch nicht ständig stechen, was natürlich die Kosten auch noch in die Höhe treibt.

Am 15.08.23 wurde dann Luna am Hals rasiert, der FressStyleLibre, der zwar echt teuer ist, aber total klasse für die erste Zeit auch um Tagesprofile zu erstellen, wurde gesetzt.
Er hält max. 14 Tage, aber es ist sein Geld wert.
Anschließend haben wir uns noch zweimal vor der OP getroffen, das erste Mal war ich niedergeschmettert, zwar waren die Augen waren nicht mehr so entzündet, was gut war natürlich, aber der Zuckerwert war immer noch teils im nicht meßbaren/fast schon komatösen Bereich. Ich war total geknickt, freitags meinte ich noch, die OP steht auf der Kippe…

Am Wochenende geschah etwas, was mich zum Nachdenken bewegte, denn ehrlich gesagt, man kann viel nachlesen aber alles eben auch nicht.
Die Dosen die Luna nun zum Fressen bekam, müssen nach Öffnung in den Kühlschrank. Leider vergaß ich am Abend diese rechtzeitig rauszunehmen und nun machte ich einfach heißes Wasser über das Futter und ließ es etwas stehen.
Und obwohl sie gefressen hatte, ging plötzlich der Zuckerwert runter, ja es fiel mir schon vorher auf, dass sie so wenig getrunken hatte, seitdem sie das Dosenfutter bekommen hatte und die Temperaturen draußen waren ja schon so, dass man auch eigentlich viel trinken sollte..
Und siehe da, wenn ich ihr etwas Hähnchenwasser gegeben hatte, sank der Zuckerwert, endlich mal in Messbereiche, die auch in Ordnung wären für die OP, zwar nicht ideal, aber doch ok.

Am Sonntag waren hier so viele Leute, wir hatten unsere D-chen Welpenfamilien alle eingeladen und hatten erst große Sorgen, dass der Zuckerwert wieder zu hoch ansteigt, aber mit dem Hähnchenwasser kamen wir gut klar, sie lag teils mit einem Wert mal etwas über 430 mg/dl, dann aber auch wieder so um die 330 mg/dl und das war schon mal ein toller Erfolg.

Am Montag vor der OP, es war der 21.08.23 waren wir noch mal bei der Ärztin, die nochmals die Diabeteswerte anschauen wollte. Schon bei der Begrüßung merkte sie wie ich strahlte und ja sie meinte, das kann natürlich damit zusammenhängen, eigentlich säuft ein Diabetikerhund wie eine Loch, aber Luna scheint da eine große Ausnahme zu sein.

Die OP konnte nun stattfinden, aber haben die Linsenkapseln gehalten, damit die OP auch ein Erfolg wird?
Ich bin um 4.45 Uhr am Dienstag aufgestanden (ich hätte eigentlich aufbleiben können, von Schlaf konnte keine Rede sein,) wir mussten um 7.00 Uhr in Hofheim sein. Um 5.45 Uhr nachdem ich hier alles gerichtet hatte, stieg ich mit Lunchen ins Auto gen Hofheim, ich war sicher, es hat alles gehalten.
Absolute Blue-Eyes….
Bei der Begrüßung freute sich Frau Dr. Braus, dass sie kaum noch entzündete Augen hat, ich hätte wirklich sehr gut und regelmäßig getropft. Sie fragte, wer mehr aufgeregt sei, ich oder der Hund. Ich sagte, ich bin komischerweise sehr entspannt, ich hätte mich dazu durchgerungen sie operieren zu lassen und hoffe das alles klappt, geschlafen hätte ich aber sehr schlecht, wenn eigentlich überhaupt nicht.

Dann bekam sie ein Muskelentspannungsmittel, damit man ihr die Augen schallen konnte.
Und leider, leider musste sie mir mitteilen, dass bereits beide Linsenkapseln gerissen sind, sie konnte mir das sehr gut auf dem Ultraschall zeigen. Die eine mehr, die andere weniger.

Sie meinte, Frau Brömme, wir können das jetzt hier abbrechen, ich weiß es ist eine sehr teure OP, ich kann Ihnen leider nichts mehr garantieren, die Erfolgsquote ist nun von 90 % auf 45% gesunken, das können nur sie entscheiden. Einen Kunstlinse wird sich aber wahrscheinlich aufgrund des Befundes nicht mehr einsetzen lassen.

Die Katarakt-OP beim Menschen ist innerhalb von 10 Minuten erledigt, man muss auch mehrere Augentropfen nehmen, aber beim Hund ist es so, dass es eine sehr schwere, schmerzhafte und teure OP ist und auch im Nachhinein komplikationsbehaftete OP sein kann. Der Hund muss lebenslang Augentropfen bekommen. (Bei Luna dann auch noch das Insulin evt..) Besonders Glaukom könnte auftreten, dass zum Verlust des Auges führen könnte, da der Augeninnendruck zu stark steigt.
Diese Sorge konnte sie mir bereits erstmal nehmen, da Luna schöne weite Kammerwinkel hat.

Ich war traurig, wollte Luna dennoch die Chance geben. Zumindest etwas wieder zu sehen, auch nur für eine kurze Zeit oder auch nur verschwommen, sie litt sehr unter der Blindheit. Ich habe mich dennoch für die OP entschieden, keine Frage, es kommt wie es kommt, ich gehe mit ihr den Weg, das war eigentlich klar.

Ich bin mit Tränen in den Augen nach Hause gefahren, ich fand es so schade, dass beide Linsenkapseln gerissen waren, aber vielleicht gibt es doch Glück im Unglück?

Zuhause angekommen, liefen erstmal die Tränen ordentlich. Rainer war da, Finja auch und dann kam wie versprochen der Anruf gegen 10.30 Uhr kam aus der Klinik, Luna hätte die OP sehr gut überstanden (Gottseidank), auf dem einen Auge konnte eine Ersatzlinse eingesetzt werden (Glück gehabt) der Riss war etwas kleiner, auf dem anderen hätte sie es versucht, die wäre aber weggeschwommen, der Riss war einfach zu groß und Glaskörpermaterial war bereits ausgetreten, was aber entfernt werden konnte, wie auch wieder die Kunstlinse.

Soweit wäre aber alles ganz gut gelaufen, sie würde mich anrufen zwischen 12.00 Uhr und 13.30 Uhr zum nächsten Update.

Wer sich eine Katarakt-OP mal in einem Video anschauen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=Sml5Euk55kw

Der Anruf kam früher als erwartet….sie fragte, ob ich direkt kommen könnte, Luna würde sich überhaupt nicht mehr beruhigen lassen, sie hätte schon so viel Beruhigungsspritzen bekommen, sie können ihr nichts mehr geben. Bringen sie was zum Lesen mit, sie kann frühestens heute Abend nach Hause, je nachdem wie der Augendruck ist, ansonsten bleibt sie ja über Nacht (was ich eigentlich als Intensivpatient dachte, es war auch so geplant) Na klar, sagte ich, kein Problem.

In Hofheim angekommen dauert es etwas, ich war sowas von übermüdet, also nahm ich mir einen Choco Cappuccino aus dem Automaten und wartete auf mein Mäuschen. Und dann kam sie, völlig verstört und jammerte, was das Zeug hielt.

Ich habe mich dann zu Lunchen auf den Boden gesetzt (ja die ganze Zeit!) und habe sie versucht zu beruhigen. Sie muss einen Schock im OP von den ganzen Hunden bekommen haben, sie war am Hyperventilieren, Leider schaffte ich es auch nicht, sie zu beruhigen, aber sie war deutlich ruhiger als im OP-Raum, so wurde es zumindest gesagt. 
Sie bekam erneut Beruhigungsspritzen und als sie sich dann endlich beruhigte, schaute ich nach dem Blutzucker, der massiv in den Keller gesackt ist. Gottseidank hatte ich Futter und Zuckerlösung dabei.

Durch den FreeStyleLibre, der einige Tage vor der OP gesetzt wurde, konnte man den Verlauf sehr gut sehen.
Irgendwann wurde sie endlich ruhiger, dann wurde mehrmals der Augendruck gemessen und so gegen 18.00 Uhr wurden wir entlassen, mit der Bitte um 12.30 Uhr am nächsten Morgen zu kommen.
Die Nachkontrolle war zufriedenstellend, leider hat sich erneut eine starke Uveitis (Entzündung in beiden Augen entwickelt, was eigentlich normal sei, aber stärker als bei anderen Patienten (Mist!) Die Ärztin wunderte sich, warum sie noch einen zusätzlichen Kragen drum hatte, sie bekam einen weicheren, speziell für Augenuntersuchungen, den hatte sie schon nach ein paar Minuten daheim ab und habe noch einen Starren draufgezogen, da sie immer an sämtlichen Ecken und Wänden, versucht die Augen zu schubbeln.
Ich fuhr glücklich nach Hause, ich solle in einer Woche wiederkommen, leider ging es am Abend mit Fieber weiter und der Blutzucker raste nach oben.

Diese Nacht war ich in großer Sorge, das Fieber stieg aber erst mal nicht mehr über 39,5 Grad. Am Morgen war die Temperatur bei 39,1 Grad, zwar nicht toll, aber erst mal besser.
Ich warte noch auf die Nachricht der Ärztin, was ich ihr dagegen geben kann, denn Fieber jagt leider auch den Blutzucker hoch.

Ja das mit dem Blutzucker muss sich langsam mal regulieren, denn das belastet auch die Bauchspeicheldrüse und die Leber. Ich bin aber mittlerweile auch so fit darin, dass ich auch mal hier und da jonglieren darf.

Ich war erstaunt, als ich im Internet las, das einige Menschen (10 %) bei der Diagnose Diabetes beim Hund den Weg der Euthanasie gehen mit ihrem Hund, da ihre eigene Lebensqualität sinken würde. Weitere (bis zu 45 % ) würden tatsächlich nach einiger Zeit diesen Weg gehen, weil sie nicht klar kommen würden.
Ich möchte gar nicht wissen, wie wenig Menschen den Weg zur Katarakt-OP bei ihrem Hund gehen würden….

Ich möchte klar sagen, gäbe es die 13 Welpen nicht, dann wäre der Weg auch nicht anders gewesen, nur finanziell sehr viel schwerer, durch die erneute OP von Finja und die Kastration von Luna und natürlich die ganzen Untersuchungen und Beratungen wegen dem Zucker und der Katarakt-OP an beiden Augen und den folgenden Nachsorgeterminen, die um die 250,- jeweils liegen, kamen und kommen imense Kosten auf uns zu, nur alleine der FreeStyleLibre kostet einfach 71,80 € incl. Versand für 14 Tage und den werde ich trotzdem nutzen, denn wenn ich jetzt trotz der Augentropfen noch ständig piksen würde, dann wäre ich bald Lunas Feind.
Ich bin so gespannt, wie die Nachsorge am Mittwoch dem 30.08.2023 sein wird, es ist unser 32. Hochzeitstag und das schönste Geschenk was man uns machen kann, dass alles erstmal weiterhin gut aussieht.

Das Treue des Hundes, wenn sie mich anschaut, auch mit doppeltem Kragen ist einfach so schön, das kann man gar nicht bezahlen. Sie lacht wieder richtig und ist nicht mehr verunsichert und orientierungslos. Ich bin so dankbar und würde immer wieder diesen Weg gehen.

Danke auch an meinen lieben Rainer, meine beiden Kindern, die uns so gut es geht helfen und auch an meinen Big-Brother und an all die lieben Menschen, die in Gedanken bei uns sind und immer mitfiebern und nachfragen. Ihr seid alle wunderbar <3

Großer Dank natürlich auch an die vielen Tierärzte der Tierkliniken Thissen & Weber, Alzey, Tierklinik Baab, und Tierklinik Hofheim und Dr. Finkenauer, der unsere Lunchen jetzt auf ein anderes Insulin umgestellt hat, da die Blutzuckerwerte einfach nicht runter gehen wollten.

Alle die wir aufgesucht haben, leisten eine tolle Arbeit , sind da, wenn man sie braucht und ganz besonders uns und Luna geholfen haben, auch wenn man teilweise etwas auf dem Irrweg war, aber wir sind alle nicht unfehlbar und ganz besonderer Dank an Frau Dr. Braus, die meiner Meinung nach alles gegeben hat für unser Lunchen bei der Augen-OP, sich auch im Nachhinein mehrmals wöchentlich nach Luna erkundigt.

Ich hoffe, dass der Weg weiter so gut läuft und sie ihr Leben so wie früher wieder genießen kann in ihrem Rudel, von dem sie leider auch getrennt bleiben muss, aber auch diese Zeit schaffen wir.

Vielleicht kann ich auch mit diesen Zeilen den einen oder anderen Besitzer Mut zusprechen, der seinen Hund operieren lässt oder auch die Gedanken aufzugeben wieder schwinden lässt. 

Und ja natürlich gibt es auch wieder ein Update, sobald es die Zeit zulässt 🙂